75 Familien aus 20 Nationen wurden und werden seit 10 Jahren von Familienpatinnen in ihrem Alltag begleitet und unterstützt. Das bedeutet viele fröhliche und glückliche Kinder, Mütter, die entspannen und Erfahrungen teilen können, und Patinnen, die durch ihre Aufgabe und den Kontakt zu den Familien bereichert werden. Das Projekt Familienpatenschaften des SkF e.V. Hanau feierte am 31. Mai sein 10-jähriges Jubiläum.
Von Klein bis Groß versammelten sich alle, die den Familienpatenschaften verbunden sind, bei strahlendem Sonnenschein vor dem Wilhelmsbader Schloss. Nachdem die Kinder mit ihren Patinnen und Eltern von einem Walderlebnis zurückgekehrt waren, wurden die Gäste von der Vorstandsvorsitzenden des SkF Hanau Margret Steinicke herzlich begrüßt.
Bürgermeister Axel Weiss-Thiel gratulierte zum Jubiläum und machte deutlich, welch wertvoller Beitrag es für die Entwicklung einer Familie ist, wenn sie in ihrer fordernden und komplexen Aufgabe nicht allein gelassen wird. Die Stadt Hanau unterstützt und fördert das Projekt Familienpatenschaften im Rahmen der Frühen Hilfen von Anfang an. Der zweite wichtige Kooperationspartner ist die Kathinka-Platzhoff-Stiftung, deren Geschäftsführer Wolfgang Zöller mit seinen Glückwünschen die Freude darüber ausdrückte, dass Menschen in den Familienpatenschaften füreinander da sind und auf ganz selbstverständliche Weise urchristliche Werte leben.
Die Arbeit der ehrenamtlichen Patinnen wird erst möglich durch die Sozialarbeiterinnen und -pädagoginnen des SkF, die im Hintergrund unterstützen, die Patinnen ausbilden und Familien und Patinnen passend zueinander bringen. Ute Balschun, die das Projekt mit entwickelte und die gesamten 10 Jahre prägte, führte zusammen mit ihren Kolleginnen Sandra Bundt und Katja Quitt anhand einer Zeitreise auf Bildern entlang der Schlosswände durch die ereignisreiche Entwicklung. Es begann bereits 2008 mit der Gründung des Hanauer Netzwerks Frühe Hilfen, drei Jahre später ging die Idee für eine Begleitung von Familien durch ehrenamtliche Patinnen in die umfangreiche Planung, bei der unter anderem auch Iris Fuchs von der Freiwilligenagentur beteiligt war. Durch intensive Werbung fanden sich Frauen, die nach einer Schulung mit viel Herzblut die Arbeit aufnahmen.
2014 wurden die Familienpatenschaften als Präventionsangebot zertifiziert und im gleichen Jahr mit dem Elisabethpreis der Caritas im Bistum Fulda ausgezeichnet. 2016 waren gleichzeitig 26 Familienpatinnen aktiv. Allein in den ersten 5 Jahren gab es 1770 Kontakte zwischen den Patinnen und den Familien. Hinter jeder dieser Zahlen steht eine Geschichte, wie die einer Frau mit 5 Kindern in schwierigsten Lebensumständen, der begleitet von einer Patin und im Zusammenwirken unterschiedlicher Organisationen von der Familien- und Jugendberatung bis zu den Stadtteilmüttern auf einen guten Weg geholfen werden konnte. Nach einigen Höhen und Tiefen und der schwierigen Coronazeit gehen die Familienpatenschaften unter der neuen Leitung von Katja Quitt jetzt mit viel Energie in die Zukunft. Die Aufgabe ist wichtiger denn je und die Freude groß, dass immer wieder neue Patinnen zum SkF finden. Man merkt es allen an, dass sie für das Projekt brennen.
Zum Abschluss der fröhlichen Feier wurde eine große Jubiläumstorte angeschnitten und gemeinsam gegessen, auf dem das Logo der Familienpatenschaften mit vielen bunten Händen abgebildet war.
An diesem sonnigen Tag gab es gleich noch einen weiteren Grund zum Feiern. Die seit 1996 beim SkF tätige Sozialarbeiterin Ute Balschun, die solch eine zentrale Rolle für die Familienpatenschaften spielte, wurde in den Ruhestand verabschiedet.
In einer gut gelaunten interaktiven Aktion tauschten sich die eingeladenen Wegbegleiter und Wegbegleiterinnen über die vielen gemeinsamen Erlebnisse aus. Ute Balschun erinnerte an die mehr als 17000 Begleitungen von mehr als 4300 Kindern und deren Müttern, die sie über mehr als 26 Jahre mit viel Sachverstand, Empathie und großem Engagement durchgeführt hatte. Geschenke, Lieder und Reden der Netzwerkpartner, Kolleginnen und Freunde machten ihr deutlich, wie wichtig sie und ihre Arbeit für sie waren. Selbst die Geschäftsführerin der SkF Zentrale war aus Dortmund angereist, um als Überraschungsgast Frau Balschun für ihre Arbeit zu danken. Mit etwas Wehmut aber vor allem großer Dankbarkeit nahm der SkF Abschied von Ute Balschun mit den besten Wünschen für den Ruhestand.